Modellprojekt
DOS 2030

Vision und
Strategie

Handlungs­felder

Modellprojekt DOS 2030

Der lokale Innovationsdrang und die Stadtgrenzen überschreitende Digitalisierung von Dortmund und Schwerte sind eine große Chance für ihre Zukunftsfähigkeit. Im Zentrum steht die Frage, wie sich die Region entwickeln und im Jahr 2030 aussehen soll. Im April 2020 bewarben sich Dortmund und Schwerte daher gemeinsam mit dem Projekt DOS 2030 als Modellprojekt Smart Cities um eine Förderung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB). Im September 2020 hat das Bundesministerium die 32 Projekte der zweiten Staffel bekannt gegeben, wozu auch das Projektkonsortium Dortmund/Schwerte gehörte.

„Smart werden wir nur gemeinsam“ – unter diesem Motto haben sich die beiden Städte zusammen getan und eine gemeinsame Strategie entwickelt. Mit der einheitlichen Smart City Strategie wird ein „Navigationssystem“ für den digitalen Wandel der Städte vorgelegt. Dieses bildet einen konkreten Fahrplan für die Zukunft beider Städte ab und übermittelt das Leitbild von DOS 2030 in Visionen, Leitlinien, Handlungsfeldern und Maßnahmen.

Mit der übergeordneten Smart City Strategie DOS 2030 wollen Dortmund und Schwerte ihren Bürger*innen neue und innovative digitale Lösungen und Kommunikationskanäle bieten – und zwar über die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen hinaus. Sie setzen dabei auf einen integrierten Ansatz, der die zentralen, stadtpolitischen Ziele der beiden Städte beinhaltet und Bürger*innen noch stärker als bisher in den Mittelpunkt des Handelns rückt.

Die interkommunale Smart City Strategie können Sie hier herunterladen:

Projektschritte

2020 – 2021

Start- und Erkundungsphase
Initialisierung

  • Start der Projektidee Smart Cities Dortmund und Schwerte

  • Festlegung von ersten Zielen, Werten und möglichen Vorgehensweisen

  • Stellen des Projektantrags Smart Cities beim BMWSB (ursprünglich BMI)

2021 – 2023

Phase der Entwicklung
Strategieentwicklung und Beschluss

  • Start der Strategieentwicklung: Leitlinien, Handlungsfelder, strategische Ziele, Handlungsbedarfe, Ideen- und Projektpool

  • Verfassen der Smart City Strategie

  • Ratsbeschluss zur Smart City Strategie

2023 – 2027

Umsetzungsphase
Umsetzungskonzept

  • Auswahl und Umsetzung erster Pilotprojekte

  • Ideen- und Projektpool
    weiterführen

  • Evaluierung und langfristige Integration in die städtischen Strukturen

Vision und Strategie

Die Erfahrungen aus der Bewerbungsphase als Modellprojekt Smart Cities zeigten, dass gemeinsame Projekte und abgestimmte Handlungsfelder zwischen strukturell so unterschiedlichen Kommunen eine besondere Herausforderung darstellen. Mit der Förderzusage und der gemeinsam erarbeiteten Strategie haben sich die Städte Dortmund und Schwerte dieser Herausforderung gestellt. Mit der Strategie soll ein Muster für die Vernetzung zwischen Großstädten als regionale Zentren und ihren Nachbarstädten zu einer smarten Region geschaffen werden. Um dies umzusetzen, wurde die gemeinsame Vorstellung einer Smarten Region in der Vision festgehalten:

Anführungszeichen
„Smart Cities sind wir nur gemeinsam. Smart sind wir, wenn alle Akteur*innen und Technologien über einen intelligenten Prozess mit-einander verbunden sind. Smart sind wir, um unseren Bürger*innen unseren besten Service anzubieten, eine hohe Lebens- und Umweltqualität zu garantieren und die Wirtschaftsstandorte Dortmund und Schwerte zu stärken. Wir sind bürger*innennah, sozial, nachhaltig, transparent, lebenswert und resilient.“
Anführungszeichen

Strategische Ziele

Die strategischen Ziele schaffen die Basis für die Handlungsfelder und konkreten Maßnahmen, die eine Gestaltung der digitalen Transformation im Sinne einer gesamtgesellschaftlichen Herausforderung ermöglichen. Mit der Vision, den Leitlinien und Leitbildern sowie den strategischen Zielen wird allen Gestalter*innen des Transformationsprozesses ein klarer Orientierungsrahmen geboten.

Lebensqualität

Steigerung der Standortattraktivität, Lebens- und Umweltqualität und Stärkung des Wirtschaftsstandorts

Nachhaltigkeit

Förderung einer nachhaltigen, energieeffizienten und ressourcenschonenden Stadtentwicklung

Partizipation

Ausbau der partizipativen Entwicklung, der digitalen und analogen Beteiligungen und Zusammenarbeit mit den Bürger*innen, Politik sowie mit Wissenschaft und Wirtschaft

Innovation

Förderung der Identifizierung, Erprobung und Nutzung zukunftsorientierter und intelligenter Technologien

Digitale Verwaltung

Effizienzsteigerung der städtischen Verwaltung

Datensicherheit- und
Souveränität

Förderung eines strategischen und gemeinwohlorientierten Umgangs mit Daten

Zukunftsfähige
Infrastruktur


Ausbau einer zukunftsfähigen Infrastruktur

Handlungsfelder

Der Dortmunder Smart City Ansatz verfolgt zwölf Handlungsfelder, die im Rahmen von umfassenden Bestandsaufnahmen, Analysen und Umfragen identifiziert wurden. Sie entfalten ihre volle Wirksamkeit im Zusammenspiel, deren Stoßrichtungen stark ineinandergreifen und Synergieeffekte bilden.
Das legt den Grundstein der Smart City Strategie für die Weiterentwicklung zur smarten und lebenswerten Stadt. Jedem der zwölf Handlungsfelder sind Expert*innen zugewiesen, welche die gemeinsamen Bestrebungen in den jeweiligen Themenkomplex koordinieren.

Daten und Plattformen

… bieten die Möglichkeit, Informations- und Datenflüsse effizient und zielgerichtet über Stadtgrenzen hinaus zu steuern. 

Der Aufbau von nutzer*innenfreundlichen Datenplattformen fördert die Vernetzung zwischen Bürger*innen, Verwaltung und anderen Akteur*innen. Sie bieten dabei einen verlässlichen und sicheren Raum für den Austausch von Ideen und Informationen. Der Zugang zu Daten für die Verwaltung und die Stadtgesellschaft soll durch offene Schnittstellen und freie Verfügbarkeit (Open Data) barrierefrei ermöglicht werden. Eine städtische Datenplattform soll genutzt werden, um erhobene Daten strukturiert und standardisiert zu sammeln, den Transfer und die Vernetzung von Daten und Informationen zu vereinfachen sowie Informationen und Handlungsbedarfe ableiten zu können.

„Smart City Dortmund ist für mich die Möglichkeit gemeinsam Mehrwerte für die Dortmunder*innen zu schaffen und so die zukünftige Akzeptanz der Datenplattform zu fördern.“ 

Markus Spiekermann, Fraunhofer Isst, Abteilungsleiter Datenwirtschaft

Zusammenleben und Mitmachen

… fokussiert die Stärkung der Nachbarschaft und die Belange der hier lebenden Menschen.

Um das Nachbarschaftsgefüge sowie die gesellschaftliche Vielfalt, aber auch den Zusammenhalt zwischen den Generationen innerhalb von Städten zu fördern, ist eine transparente und kreative Teilhabe aller Bürger*innen essenziell. Digitale und analoge Beteiligungsformate tragen dazu bei, die Wünsche und Bedarfe der unterschiedlichen Gruppen möglichst umfassend abzufragen. Sie gewährleisten es, innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl an Bürger*innen zu erreichen. Über die aktive Mitgestaltung lassen sich Anforderungen feststellen, die für die erfolgreiche Entwicklung einer smarten und lebenswerten Region maßgebend sind.

Sicherheit und Vertrauen

… umfasst die Sicherheit im öffentlichen Raum sowie die Cybersicherheit.

Sichere Infrastrukturen, ein fundiertes Vertrauen in neue Technologien und der Umgang mit Daten sowie eine transparente, aktive Kommunikation mit den Bürger*innen stehen im Mittelpunkt des Handlungsfelds. Der Wunsch der Bevölkerung nach mehr Sicherheit und Ordnung wird von diesem Handlungsfeld genauso umfasst wie die Steigerung der Resilienz in Bezug auf Extremwetterereignisse und den Katastrophenschutz. Die Digitalisierung und die damit einhergehenden neuen Informations- und Kommunikationstechnologien bieten Potenzial für Innovationen und Veränderung, sie bergen jedoch auch Risiken. Ihnen muss mit neuen Sicherheitskonzepten zur Datensouveränität und dem Datenschutz begegnet werden.

„Smart City Dortmund ist für mich ein Ansatz zur Optimierung der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr durch beispielsweise intelligente Ampelschaltung und digitale einsatzrelevante Geo- und Gebäudeinformationen.“

Artur Merins, Digitalisierungsbeauftragter der Feuerwehr Dortmund

Raum- und Infrastruktur

… bezieht sich auf die Bedeutung des öffentlichen Raums im Wandel der Digitalisierung und auf die digitale Infrastruktur.

Durch neue Nutzungsmöglichkeiten soll der öffentliche Raum an Attraktivität gewinnen und von der Transformation profitieren. Hierzu ist auch der Ausbau moderner Netzwerke wichtig. Moderne Kommunikationsnetze sind die Grundlage der Digitalisierung und Voraussetzung für viele technische Anwendungen, die das Leben heute und zukünftig mitgestalten werden. Glasfaser- und Mobilfunknetze der neuesten Generation, wie das 5G-Netz, sollen den Bürger*innen, Unternehmen, Institutionen und Verwaltungen flächendeckend zur Verfügung stehen.

„Smart City Dortmund ist für mich die sinnvolle, effiziente Konnektivität der Smart-City-Themen zum Wohle der Bürger*innen und zur Qualitätssteigerung des Wirtschafts-, Wissenschafts- und Lebensstandort Dortmund.“

Björn Meder, Gigabitkoordinator Stadt Dortmund

Intelligente Mobilität

… verfolgt das Ziel, Mobilität für alle verfügbarer und einfacher zu gestalten.

Das Handlungsfeld zeichnet sich durch seinen innovativen Charakter aus und unterstützt diese Entwicklung. Smarte Technologien bieten viele Chancen, die Mobilität der Zukunft effizienter und nachhaltiger auszurichten. Ein flächendeckendes und flexibles Mobilitätsangebot bildet die Grundvoraussetzung für die Sicherung der gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Teilhabe der Dortmunder Bürger*innen. Es stellt zudem einen entscheidenden Faktor für die Attraktivität und die Konkurrenzfähigkeit des Standortes dar. Erreichbarkeit, infrastrukturelle Anbindung und Vernetzung sind von großer Bedeutung, um innerhalb der Stadt, zwischen den Städten und über die Stadtgrenzen hinaus unkompliziert mobil zu sein.

„Smart City Dortmund ist für mich nachhaltige Lebensqualität für Dortmund und stressfreiere Mobilität.“

Andreas Schmidt, DEW21, Leiter Vertrieb Geschäftskunden, Thema Nox-Block Laternen

Wirtschaft, Handel und Tourismus

… umfasst die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, der innovations- und investitionsfreundlichen Rahmenbedingungen sowie die Schaffung eines guten und kooperativen Wirtschaftsklimas.

Dadurch sollen Unternehmen am Standort gehalten und neue Unternehmen angezogen werden. Dies sichert einen gesunden Arbeitsmarkt, wodurch zudem die Finanzkraft der Stadt erhöht wird. Mithilfe einer modernen und nachhaltigen Stadtentwicklung wird der Handel gestärkt. Attraktive Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten sowie kulturelle Sehenswürdigkeiten und interessante Freizeitangebote sorgen dafür, dass nicht nur Bürger*innen, sondern auch Tourist*innen die Innenstädte gerne aufsuchen.

„Smart City Dortmund ist für mich eine zukunftsfähige Stadt, die viele individuelle Anforderungen und Bedürfnisse berücksichtigt und den Technologiefortschritt nutzt, um besser und resilienter zu werden.“

Heike Marzen, Geschäftsführerin Wirtschaftsförderung Dortmund

Bildung, Kultur und Freizeit

… bestärkt die Bürger*innen dabei, sich in diesen vielfältigen und digitalen Bereichen zu entfalten.

Im Zuge der digitalen Transformation verändert sich das Erleben von Kultur und Freizeit stetig. Smarte Kommunikations- und Informationstechnologien sollen insbesondere die Vernetzung untereinander erleichtern, aber auch das Miteinander und die öffentlichen Bildungs-, Kultur- und Freizeitangebote stärken. Letztere sind essenziell für die Entfaltung der Stadtgesellschaft. Durch digitale Lösungen steht beispielsweise eine Vielzahl an Angeboten flexibel rund um die Uhr zur Verfügung. Zudem sorgen sie dafür, dass digitale Anwendungen im städtischen Bildungs- und Freizeitbereich erlern- und erlebbar gemacht werden und schulen gleichzeitig die Digitalkompetenz.

„Smart City Dortmund ist für mich eine große Hilfe in der nachhaltigen Bildung unserer Jugend.“

Susanne Köhnen, Schulleiterin Heinrich-Heine-Gymnasium

Bauen und Wohnen

… verfolgt das Ziel, Wohnungen, Gebäude und Infrastrukturen im Zusammenspiel mit dem öffentlichen Raum als ein Gesamtsystem zu denken und umzusetzen.

Eine hohe Lebensqualität ist zentraler Standortfaktor für eine lebenswerte Stadt. Die Voraussetzungen dafür liegen in einer funktionalen und sozialen Nutzungsmischung. Sie wird durch ein Zusammenspiel von Arbeiten, Wohnen, Versorgung, Mobilität und Freizeit in den einzelnen Quartieren ermöglicht. Damit alle Bürger*innen profitieren, braucht es neben der Planung und Umsetzung von Bau- bzw. Entwicklungsvorhaben auch ein Mitgestaltungsangebot für die Bürger*innen.

„Smart City Dortmund ist für mich digitale Technologien intelligent für den Ausbau einer kompakten, nutzungsgemischten, sozial offenen, nachhaltigen, lebenswerten Großstadt mit schönen öffentlichen Räumen einzusetzen.“

Prof. Dr. Wolfgang Sonne, Baukunstarchiv, TU Dortmund

Energie und Umwelt

… bündelt die Maßnahmen, um neue Energie- und Umwelttechnologien umzusetzen.

Moderne Technologien ermöglichen es, Ressourcen effizienter zu verwenden. Gleichzeitig stellt die aktuelle Entwicklung des Energiemarkts eine große Herausforderung für Bürger*innen, Wirtschaft und Verwaltung in ganz Deutschland dar. Folglich sind die Themen Energieeffizienz und erneuerbare Energien von besonderer Bedeutung. Weniger fossile Brennstoffe zu verwenden, leistet ferner einen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität in unseren Städten sowie zur Unabhängigkeit von Energieimporten.

„Smart City Dortmund ist für mich die Chance, analog und digital die Lebensqualität in der Stadt Dortmund zu verbessern.“

Detlef Raphael, Vorsitzender Klimabeirat

Gesundheit und Soziales

… beinhaltet die künftigen Maßnahmen, um die Gesundheit der gesamten Stadtgesellschaft in den sozialen Einklang zu bringen sowie die individuelle Gesundheit eines und einer jeden Einzelnen zu fördern.

Eine gesunde Stadtgesellschaft ist gut vernetzt, inklusiv, ermöglicht eine breite Teilhabe und schafft Lebensqualität für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Die Gesundheit des Individuums basiert auf mentaler und physischer Gesundheit, sodass Ausgeglichenheit im Alltag, aber auch Bewegung, Sport und Zugänge zur medizinischen Versorgung sichergestellt werden müssen. Stetig wechselnde Anforderungen, wie beispielsweise der demographische Wandel oder die Fortschritte in der Medizin, erfordern eine Anpassung und Ausrichtung an den modernen Menschen.

„Smart City Dortmund ist für mich eine große Chance, wenn wir sie sensibel nutzen. Als Innovationshauptstadt sind wir Vorreiter auf dem Gebiet. Aus der sozialwissenschaftlichen Sicht freuen wir uns, Teil der Entwicklung und späteren Umsetzung zu sein sowie den Prozess mitzugestalten.“

Prof. Dr. Martina Brandt, Professorin am Lehrstuhl für Sozialstruktur und Soziologie alternder Gesellschaften und Prodekanin für Forschung an der TU Dortmund

Digitale Verwaltung

… nutzt die Digitalisierung, um den heutigen Erwartungen an eine moderne Stadtverwaltung gerecht zu werden.

Der digitale Wandel der öffentlichen Verwaltung bringt tiefgreifende Veränderungen mit sich. Sowohl Bürger*innen als auch Unternehmen und Gewerbetreibende wünschen sich eine Verwaltung, die so agil und modern ist, wie die Gesellschaft, in der sie leben. Die Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen bietet die Möglichkeit, Verwaltung zu vereinfachen und näher an den Bedürfnissen ihrer Bürger*innen und Mitarbeiter*innen auszurichten. Digitale und innovative Verwaltungsdienstleistungen können nahtlos in den Alltag der Kund*innen integriert werden.

„Smart City Dortmund ist für mich der Weg zur innovativen, nachhaltigen, partizipativen Stadt, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und in allen Lebenslagen unterstützt.“

Sebastian Kieper, Masterplan Digitale Verwaltung – Arbeiten 4.0, Stadt Dortmund

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